Nothilfe für ukrainische Waisenkinder und ihre Pflegefamilien
Mit 100.000 Euro unterstützt Sternstunden den Verein Drei Musketiere Reutlingen bei der Anschaffung von Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Winterbekleidung, Feuerholz, Gas und Benzin für 78 Waisenkinder und ihre Pflegefamilien für sechs Monate im ukrainischen Kriegsgebiet Chuguyiv.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Drei Musketiere Reutlingen e.V. |
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Aktionsjahr | 2024 |
Ort | Ukraine, Chuguyiv |
Fördersumme | 100.000,00 € |

Seit 2016 leistet der Verein Drei Musketiere Reutlingen bedarfsgerecht und kurzfristig Notfallhilfe vor Ort in Kriegs- und Krisengebieten, nimmt aber auch gemeinsam mit den Menschen vor Ort langfristige Projekte in Angriff. Die bisherigen Einsätze brachten das zum Großteil aus Ehrenamtlichen bestehende Team nach Syrien, in die Türkei, ins Ahrtal, an die europäischen Außengrenzen, in die Ukraine und in andere Kriegs- und Krisengebiete.
Nur wenige Tage nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine begab sich das Team 2022 in die Ukraine, um vor Ort Nahrungsmittel, Zelte, Schlafsäcke, warme Mahlzeiten, Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial, etc. zu verteilen. Nach wie vor betreibt der Verein Drei Musketiere Reutlingen eine Suppenküche und eine Lebensmittelverteilungsstelle in Charkiw.

Durch die Arbeit vor Ort knüpfte der Verein Kontakte zu kirchlichen und staatlichen Einrichtungen, ist mittlerweile ein anerkannter Partner der ukrainischen Administration und kann sich frei in der Region bewegen. Besonders eng ist der Austausch mit der Diözese Charkiw und der Congregation of the Sisters of Saint Joseph. Über Letztere wurde Drei Musketiere Reutlingen e.V. aufmerksam auf die Situation der Waisenkinder, die aufgrund des Personalmangels und der Luftangriffe nicht mehr versorgt werden konnten und deshalb in Pflegefamilien in der Region untergebracht wurden. So bildeten sich Großfamilien mit bis zu zehn Kindern. Im Distrikt Chuguyiv leben mittlerweile 78 Waisenkinder im Alter zwischen 4 und 18 Jahren bei Pflegefamilien. Diese Familien haben wegen des Krieges kaum Einnahmequellen und erhalten pro aufgenommenem Kind monatlich einen Betrag von ca. 165 Euro. Doch nur die Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln kostet pro Kind durchschnittlich 115 Euro. Nicht mit einberechnet sind hier andere nötige Ausgaben für Kleidung, Schul- und Lernmaterial, Miete, Strom, etc. Neben der finanziellen Belastung leiden die Familien unter den Auswirkungen des Krieges.
Die Familien sind gerade im Winter auf Versorgung angewiesen. Der Verein möchte mit Lebensmittel- und Hygieneartikelpaketen helfen, um so wenigstens die finanzielle Not zu lindern und die Grundversorgung der Kinder und ihrer Pflegefamilien sicherzustellen. Besonders wichtig sind im Winter auch funktionierende Öfen und Heizmaterial. Alle zwei Monate fahren Mitarbeiter und Ehrenamtliche des Vereins in die Ukraine. So können die Pakete den Familien persönlich durch den Verein oder die Ordensschwestern überreicht werden. Die Logistik für den Einkauf der Hilfsgüter in Polen und in der Westukraine, den Transport in die Ostukraine und die Lagerung in Charkiw ist sichergestellt.
