Lebensmittel und medizinische Versorgung von Kindern

Im Februar 2019 begannen in Haiti gewaltsame Proteste gegen die Regierung, die sich in den folgenden Tagen steigerten und auch Todesopfer forderten. Hintergrund der Ausschreitungen sind zum einen die galoppierende Inflation, zum anderen die Veruntreuung von Milliardenbeträgen, welche aktuellen und früheren Regierungsmitgliedern angelastet wird. 

Projekt Steckbrief

Projektdurchführungnph Kinderhilfe Lateinamerika

Tullastr. 66
76131 Karlsruhe

Aktionsjahr2019
OrtHaiti, Port-au-Prince
Fördersumme80.000,00 €
Menschen sitzen im Krankenhaus
© Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika e.V.

Durch die Unruhen ist das öffentliche Leben in der Hauptstadt Port-au-Prince weitgehend zum Erliegen gekommen. Unzählige Geschäfte sind geschlossen, Straßensperren und brennende Barrikaden machen jede Fortbewegung in der Stadt zu einem schwer kalkulierbaren Risiko. Wegen der Streikaufrufe müssen sogar Menschen mit einem Arbeitsplatz im Gesundheitswesen mit brutalen Angriffen rechnen. 

Unter größten Anstrengungen gelingt es dem nph-Kinderkrankenhaus St. Damien und der St. Luc-Klinik, die Notaufnahmen rund um die Uhr zu besetzen und die hohe Zahl der Patienten zu versorgen; während einige Krankenhausmitarbeiter nicht zur Arbeit kommen können, haben andere das Krankenhaus seit Beginn der Krise nicht verlassen. Pater Richard Frechette, der die Hilfsmaßnahmen von nph Haiti und Foundation St. Luc koordiniert, sendete eine Woche nach Beginn der Unruhen einen Hilferuf, da seine Teams dringend zusätzliche Hilfsmittel benötigen.

Die Bewohner der Slums und Armenviertel erhalten ihr Trinkwasser in der Regel aus öffentlichen Zisternen oder kaufen es beim Straßenhändler. Für Bedürftige fährt die Foundation St. Luc seit vielen Jahren täglich sechs große Tankladungen in die Slums und verteilt das Wasser kostenlos. Aktuell ist die Versorgung so weit zusammengebrochen, dass zusätzliche Wasserlaster angemietet werden mussten, um die Menge an Tankladungen auf 15 pro Tag zu steigern. Da die Fahrer derzeit nicht schutzlos durch die Stadt fahren können, entstehen hohe Kosten für den Sicherheitsdienst. Die Wasserlaster versorgen aber nicht nur die Bevölkerung, sondern auch Krankenhäuser und andere soziale Einrichtungen, die besonders auf sauberes Wasser angewiesen sind.

Doch nicht nur Wasser, auch Nahrungsmittel werden knapp. Viele Familien in den Armenvierteln haben kein Einkommen, zudem sind die Preise massiv gestiegen. Deshalb hat nph Haiti mit Nahrungsmittellieferungen begonnen. Auch für die Versorgung der Kinder im nph-Kinderdorf St. Hélène und weiteren nph-Einrichtungen muss der Verein derzeit weit mehr Geld ausgeben. 

Sternstunden unterstützt den Verein nph Kinderhilfe Lateinamerika durch die Finanzierung von Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. 

Wasserlieferung mit Pickup, Menschen stehen an Ladefläche und warten auf Wasserkanister
© Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika e.V.