Bau eines Therapie- und Betreuungszentrums für Kinder und Jugendliche mit Behinderung

Jeder vierte Kolumbianer ist von ernsthafter Armut betroffen, jeder sechste gilt sogar als sehr arm. Wo der Alltag geprägt ist von Hunger, Krankheit und sozialer Ungerechtigkeit, fällt es schwer, seinen Kindern eine sichere, sorgenfreie Zukunft zu bieten. Vor den meisten Mädchen und Jungen aus den Elendsvierteln von Villavicencio liegt ein Leben voller Entbehrungen und Sorgen. Deshalb betreibt die Stiftung Weg der Hoffnung sieben Einrichtungen in der Großstadt, die eine halbe Million Einwohner hat und mitten in Kolumbien zwischen den Anden und der venezolanisch-kolumbianischen Ebene der Llanos liegt.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungStiftung Weg der Hoffnung

Dahlienweg 10
63814 Mainaschaff

Aktionsjahr2019
OrtKolumbien, Villavicencio
Fördersumme230.000,00 €
Stiftung Weg der Hoffnung gesundes Essen
© Foto: Stiftung Weg der Hoffnung

Neben Kindertagesstätten gibt es eine beschützende Werkstätte, also eine Werkstätte für behinderte Menschen, eine Behindertenbäckerei, einen Jugendbauernhof und ein Ganztagesheim für Jugendliche. Rund 1.900 Kinder und deren Familien werden hier unterstützt und gefördert. In zwei Einrichtungen mit derzeit 505 Kindern werden auch 150 Mädchen und Jungen mit Behinderung betreut. All diese Kinder kommen aus ärmsten Verhältnissen, deren Zukunft aufgrund von Bürgerkrieg, Vertreibung oder sozialer Ungerechtigkeit aussichtslos erschien. Nun erhalten sie neue Hoffnung. Neben den Grundbedürfnissen wie Lebensmitteln und Medikamenten erhalten sie eine gezielte Schulförderung und werden physisch wie psychisch unterstützt.

Bis 2015 hatte der Staat das Projekt bezuschusst, finanziert aus Erdöleinnahmen. Aufgrund der stark gesunkenen Erdölpreise war diese Förderung gestrichen worden. Auch die gestiegenen Lebensmittelpreise wurden für die Einrichtung zu einer spürbaren Mehrbelastung. Für die Kinder wäre es eine Katastrophe, wenn die Einrichtungen wegen fehlender finanzieller Mittel teilweise oder ganz geschlossen werden müssten. Deshalb hilft Sternstunden und unterstützt nun bereits zum siebten Mal die Bildungsmaßnahmen und therapeutischen Behandlungen. 

Gerade in den Elendsvierteln ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung überproportional hoch. Ein Grund dafür ist unter anderem die mangelnde medizinische Betreuung während Schwangerschaft und Geburt. Die Betreuungsmöglichkeiten im öffentlichen Gesundheitswesen sind rar, die Plätze beim lokalen Projektpartner von Stiftung Weg der Hoffnung daher sehr begehrt. 

Deshalb entsteht nun mit Hilfe von Sternstunden ein Therapie- und Betreuungszentrum für rund 150 Kinder und Jugendliche mit Behinderung in der Innenstadt. Der geplante Neubau ist von bestehenden Betreuungseinrichtungen sowie den Armenvierteln aus gut erreichbar. Im barrierefreien Gebäude ist ausreichend Platz für Funktions- und Therapieräume, für Physiotherapie, Logopädie und psychologische Betreuung. Auch eine beschützende Werkstatt wird hier untergebracht sein.

Stiftung Weg der Hoffnung Gesundes Mittagessen
© Foto: Stiftung Weg der Hoffnung