Selbstbewusste Mädchen durch Grundschulbildung in Kankan (Guinea)

Sternstunden unterstützte den Verein Mama Afrika mit 20.000 Euro beim Bau einer Grundschule in Guineas zweitgrößter Stadt Kankan, um insbesondere Mädchen Bildung zu ermöglichen. Die Schule wurde am 5. Oktober 2022 feierlich eröffnet und wird auch als Informations- und Aufklärungszentrum gegen weibliche Genitalverstümmelung dienen.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungMama Afrika e.V.

Klemkestr. 2
13409 Berlin

Aktionsjahr2019
OrtGuinea, Kankan
Fördersumme20.000,00 €
Tiranké Diallo, Vorstand von Mama Afrika e.V., besucht die Kindern in den Klassenzimmern ihrer neuen Grundschule. (© Foto: Mama Afrika e.V.)

Aktuell besuchen 51 Schülerinnen und Schüler die Schule in den Klassenstufen ein bis drei. Die Ecole primaire Hadja Kitagbe Kaba bietet Platz für 120 Kinder der 1. bis zur 6. Klasse.

Die Grundschule wurde nach Plänen des international bekannten Architekten Francis Kéré gebaut, der seine Pläne kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Francis Kéré hat beim Bau der Schule vor allem auf die klimatischen Bedingungen Afrikas Rücksicht genommen, indem er u.a. für ein großes Dach, das viel Schatten spendet, Bausteine aus Lehm und eine gute natürliche Ventilation der Räume sorgte. Die Ziegelsteine wurden von den Lehrern in Eigenarbeit hergestellt.

Die Grundschule wurde nach Plänen des bekannten Architekten Francis Kéré gebaut, der den Bau der Schule nachhaltig gestaltet und vor allem auf die klimatischen Bedingungen Afrikas Rücksicht genommen hat. (© Foto: Mama Afrika e.V.)

Nicht einmal ein Viertel der Frauen in Kankan kann Lesen und Schreiben. Deshalb ist es wichtig, insbesondere Mädchen eine Bildung zu ermöglichen. Trotz des Verbots der Regierung ist weibliche Genitalverstümmelung in der Region üblich. Die Eltern wissen es nicht besser, denn sie haben es nicht anders gelernt. Kankan hat ca. 1.000.000 Einwohner und leider sind so gut wie alle Frauen in dieser Stadt beschnitten.

Neben der Schulbildung der Kinder umfasst daher die Arbeit des Vereins weitere Projekte zur Veränderung dieser negativen Tradition: Aufklärung der Eltern und SchülerInnen durch die Lehrer vor Ort, um die Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung zu erläutern (z.B. schwierige Geburt mit tödlichem Ausgang, Infektion, etc.), Aufklärung der Männer über die Veränderung der sexuellen Empfindungen der Frauen nach der Genitalverstümmelung, Überlegung zu alternativen Arbeitsmöglichkeiten der Beschneiderinnen, etwa bei der Aufklärung der Bevölkerung und als Geburtshelferinnen.

Die MitarbeiterInnen des Informationszentrums werden für die regelmäßige Durchführung von Projekttagen in der Schule verantwortlich sein, aber auch Ansprechpartner rund um das Thema weibliche Genitalverstümmelung sein.

Nicht einmal ein Viertel der Frauen in Kankan kann Lesen und Schreiben. Deshalb ist es wichtig, insbesondere Mädchen eine Bildung zu ermöglichen. (© Foto: Mama Afrika e.V.)