Nachsorge für schwer kranke Frühchen und deren Familien

Neun von hundert Babys kommen als Frühchen zur Welt. Für ihre Versorgung gibt es spezielle Perinatalzentren. Die Unterstützung für Familien mit Frühgeborenen geht jedoch weit über die medizinische Hilfe hinaus. Seit 1994 engagiert sich Sternstunden für Frühchen und ihre Angehörigen während des Klinikaufenthalts und mit speziellen Nachsorgeprogrammen zu Hause.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungHarl.e.kin e.V.

c/o Kinderklinik Harlaching
Sanatoriumsplatz 2
81545 München

Aktionsjahr2005
OrtMünchen
Fördersumme10.000,00 €

Es fühlt sich wunderbar an, wenn der Bauch wächst, das Baby darin zu strampeln beginnt, erst zaghaft, später kräftiger, dann spürt man, wie es sich entwickelt und wie es gedeiht. Pläne werden geschmiedet, Namen ausgesucht, verworfen, neue gefunden. Es ist eine Zeit voller Emotionen und voller Erwartungen. Wenn die Geburt allerdings zu früh einsetzt, viel zu früh, dann ist das immer ein Schock – für alle, die ganze Familie. Das Neugeborene ist noch viel zu unreif, meist noch nicht lebensfähig ohne intensive Medizin. Mutter und Vater fühlen sich völlig hilflos und ängstlich, liegen bloß, weil so ein neues Leben doch eh so ein kleines Wunder ist.
Frühchen ist, wer vor der 37. Schwangerschafts-woche geboren wurde, und das mit nicht mehr als 2100 Gramm. Als extreme Frühchen werden die bezeichnet, denen nur 24 bis 32 Wochen in der Geborgenheit des Mutterleibs vergönnt waren. Auch wenn sie immer früher und immer kleiner das Licht der Welt erblicken, haben sie dennoch gute Chancen, zu überleben, und das dank bester medizinischer Versorgung rund um die Geburt, also der Perinatalmedizin, sogar immer gesünder. 90 Prozent aller Frühchen schaffen es, die kleinsten wiegen knapp 500 Gramm. Und weil sie gar so zerbrechlich sind, müssen sich die Eltern doch erst einmal trauen lernen, sie anzufassen, zu streicheln. Und dabei ist doch das ähnlich wichtig wie die Medizin. Neben dem Körper, den Organen muss doch auch die Seele reifen dürfen.
Sternstunden nimmt sich seit 1994 der Kleinsten der Kleinen und derer Familien an, hilft, das Leben ein wenig leichter zu machen und fördert zum Beispiel auch Nachsorgeprogramme. Diese greifen dann zum Beispiel, wenn der Alltag zu Hause noch wenig stabil ist, die Ängste groß sind und die Kleinen intensive Förderung brauchen, weil sie noch so viel nachzuholen haben, nicht gesund oder behindert sind. Sternstunden macht sich seit langen Jahren stark, damit der allzu frühe Start ins Leben bestmöglichst gelingen kann.
Damit aus Ängstlichkeit Sicherheit wird, unterstützt Sternstunden seit 2005 den Förderverein der Harlachinger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Harl.e.kin e.V. Hier werden Frühgeborene, Risikokinder, chronisch kranke Kinder und ihre Familien umfassend betreut, und zwar von einer genauen Diagnostik über umfassende Beratung oder Physiotherapie bis hin zu einer abgestimmten Betreuung in den eigenen vier Wänden.