Psychosoziale Begleitung und Versorgung von minderjährigen Binnenflüchtlingen

Sie flohen vor dem Krieg. Nun leben sie auf engstem Raum unter unwürdigen Bedingungen. Und das im eigenen Land. Die Rede ist von circa 50.000 Binnenvertriebenen, die sich nach der Annexion der Krim durch Russland und dem immer noch schwelenden bewaffneten Konflikt von der Ostukraine nach Odessa im Westen des Landes aufgemacht haben. 

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungDeutscher Caritasverband e.V.

Karlstraße 40
79104 Freiburg

Aktionsjahr2016
OrtUkraine, Odessa
Fördersumme28.440,00 €
© Foto: Deutscher Caritasverband e.V.

Nur für sieben Prozent der Flüchtlinge gibt es in Odessa Unterkünfte, unter anderem in ehemaligen Ferienressorts. Dazu kommt, dass die Preise durch die anhaltende Wirtschaftskrise um das anderthalbfache gestiegen sind. Die Ersparnisse der Flüchtlinge sind so schnell verbraucht. Auch die Jobsuche gestaltet sich schwierig - häufig werden die Vertriebenen diskriminiert und finden keine oder nur schlecht bezahlte Stellen. Für ihre Söhne und Töchter gibt es keine Betreuungseinrichtungen. Zunehmend wird über die Diskriminierung von Flüchtlingskindern in Schulen berichtet.

Der lokale Projektträger "The Way Home", der seinen Schwerpunkt in der Jugend- und Straßensozialarbeit hat, hat seine Arbeit nun auch auf die Integration von vertriebenen Kindern und ihren Familien ausgeweitet. In verschiedenen Zentren bieten die Mitarbeiter umfassende Betreuungs- und Förderangebote für Jungen und Mädchen. Dazu sucht ein mobiles Team auch die Familien auf, die außerhalb der Stadt leben und bislang keinen Zugang zu Hilfsangeboten hatten. Die Kinder erhalten neben Nahrung, Kleidung, Medikamenten und Hygieneartikeln auch Bildungsangebote. Dazu gehören Vorschulerziehung für 3 bis 7-Jährige, Nachhilfe und ergänzender Unterricht für Schüler. Da viele Kinder und Jugendliche durch die Ereignisse des Krieges und der Flucht traumatisiert sind, gehören psychologische und psychotherapeutische Unterstützung ebenfalls zum Angebot.