Tsunami-Traumazentrum in Marawila

Der Tsunami vom 26. Dezember 2004 gilt als eine der tödlichsten Naturkatastrophen aller Zeiten. Insgesamt sterben an Asiens Küsten mehr als 230.000 Menschen. Sternstunden hilft, zum Beispiel durch die Finanzierung eines Traumazentrums in Marawila/Sri Lanka.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungAktion Friedensdorf e.V.

Lanterstr. 21
46539 Dinslaken

Aktionsjahr2004
OrtMarawila
Fördersumme37.000,00 €

Die Welt ist noch im Schock über die schrecklichen Bilder, die in das weihnachtliche Feiertagsidyll einbrechen, als bereits die ersten Hilfsprojekte entstehen. Die BayernLB, langjähriger Partner und Sponsor von Sternstunden e.V., stellt spontan 250.000 Euro für Flutopferhilfe zur Verfügung. Zuschauer und Zuhörer des Bayerischen Rundfunks spenden rund 100.000 Euro. Der erste Fracht-Jumbo mit 90 Tonnen Hilfsgütern bricht schon am 3. Januar nach Colombo auf. Die Feuerwehrmänner verteilen in den betroffenen Küstengebieten Nahrung, pumpen Brunnen leer und leisten medizinische Erstversorgung. Aufgrund des Engagements von internationalen Hilfsteams während der ersten Wochen kann das Ausbreiten von Seuchen verhindert werden. Doch nachdem die dringendsten Aufräumarbeiten geleistet und die Menschen notdürftig untergebracht sind, zeigen sich erst die wirklichen Ausmaße der Katastrophe.

Mit der Aktion Friedensdorf arbeitet Sternstunden seit Jahren zusammen, auf Sri Lanka unterhält die Organisation drei Kinderdörfer und setzt sich für die Förderung des Friedensprozesses zwischen Tamilen und Singhalesen ein. Im Trauma-Zentrum in Marawila an der Westküste Sri Lankas kommen sowohl Kinder aus dem tamilischen Norden als auch aus den singhalesischen Gebieten für therapeutisch begleitete Freizeiten zusammen. Bei Spiel und Sport lernen sie ihren Körper kennen, sich spielerisch auszudrücken und ihre tief sitzenden Ängste und Vorurteile zu überwinden. Seit dem Tsunami haben viele Kinde panische Angst vor Wasser. Ein Großteil von ihnen wird seinen Lebensunterhalt jedoch als Fischer bestreiten müssen. Von der Auflösung der Angst hängt somit das Schicksal künftiger Familien ab. 

Besonders verheerend wirkte sich der Tsunami an der Ostküste Sri Lankas aus. Allein in der Stadt Batticaloa starben 3.000 Menschen, fast 2.400 Personen wurden schwer verletzt. Während der ersten Wochen konnten viele Verletzte nur notdürftig versorgt werden. Daher sind zum Beispiel Knochenbrüche oft schief zusammen gewachsen. Wird dies nicht korrigiert, kann es vor allem bei Kindern schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Im Referenzkrankenhaus in Batticaloa widmen sich Teams von Ärzte der Welt diesen Korrekturen. Sternstunden e.V. übernimmt die Kosten für das Material und die Behandlung der Kinder.

Sternstunden stellt auch Mittel bereit für den Bau eines Mädchenwaisenhauses in Batticaloa. Seit dem Tsunami wohnen in einem renovierungsbedürftigen Kinderheim 80 Waisenmädchen. Nach der Flut hat das Haus zusätzlich zu den bereits dort wohnenden 40 Mädchen weitere 40 Tsunami-Opfer aufgenommen.