Hebammenausbildung im Südsudan

In Afrika südlich der Sahara besteht für eine von 39 Frauen die Gefahr, während der Schwangerschaft oder der Geburt zu sterben. In den Industrieländern ist es eine von 3.800. Sternstunden will helfen, die Müttersterblichkeit in Ostafrika um 25 Prozent zu senken und fördert die Ausbildung von Hebammen im Süd-Sudan und Äthiopien.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungAMREF Deutschland e.V.

Frickastrasse 22
80639 München

Aktionsjahr2013
OrtSüdsudan, Maridi
Fördersumme299.933,00 €

Der kleine Thomas ist gesund zur Welt gekommen

(© Foto: BR / Uli Hagmann)

Thomas hat Glück gehabt. Das Kind lebt, im letzten Moment haben die Hebammen die Mutter und den Neugeborenen gefunden. Die Frau war auf dem Weg ins Krankenhaus niedergekommen, auf einem Pfad im Busch von Westequatoria im Südsudan. Thomas ist eine Frühgeburt, wiegt jetzt nach einem Monat nur 2.800 Gramm. Dennoch haben er und seine Mutter ein Riesenglück.

In Äthiopien und auch im Südsudan herrscht die höchste Mütter- und Kindersterblichkeitsrate der Welt. Die Hebammen schaffen es oft nicht, die schwangeren Mütter in den Dörfern zu besuchen. Der Weg ist zu weit. Geburten in den ländlichen Regionen finden dann zu Hause mit traditionellen Geburtshelfern statt, die über unzureichende medizinische Ausbildung verfügen. Komplikationen können so oft tödlich enden. Um diesen Zustand zu überwinden bildet AMREF mit Hilfe von Sternstunden examinierte Hebammen aus, die in zweieinhalb Jahren neben fundiertem Wissen zu Geburtshilfe auch vorgeburtliche und nachgeburtliche Versorgung der Mütter und Kinder sowie Gesundheitstraining in den lokalen Gemeinschaften erlernen. Da medizinisches Personal auf allen Ebenen fehlt, ist es wichtig, dass die Hebammen über ein breites medizinisches Basiswissen verfügen.

Bereits 2012 begann die Ausbildung der ersten durch Sternstunden unterstützten Hebammen im Nationale Health Training Institute in Maridi (Südsudan) und in Afar (Äthiopien). Das erfreuliche Fazit nach dem ersten Ausbildungsjahr: Schon jetzt können durch die angehenden Hebammen wesentlich mehr Patientinnen im Krankenhaus in Maridi (Südsudan) betreut werden, die Inanspruchnahme der vorgeburtlichen Betreuung und die Anzahl der Geburten vor Ort ist deutlich gestiegen. Dies ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung des erklärten Ziels, die Zahl der betreuten Geburten zu erhöhen und damit die Müttersterblichkeit im Land signifikant zu senken.

Weitere Förderungen

Ausbildung von Hebammen für Äthiopien
Aktionsjahr: 2012
Fördersumme: 193.174,44 Euro
Ort: Afar/Äthiopien
und
Hebammenausbildung im Südsudan
Aktionsjahr: 2010/2011
Fördersumme. 150.000,00 Euro
Ort: Maridi/Südsudan